Zu Ostern 2019 waren wir beim Käsemarkt in Alkmaar
Der Käsemarkt in Alkmaar hat die Stadt schon vor vielen Jahren weit über ihre Grenze hinaus bekannt gemacht. Als kleines Kind war ich zum ersten Mal dort. Am Osterwochenende waren wir im Rahmen einer kleinen Noord-Holland-Tour wieder in Alkmaar.
Entdecken Sie Alkmaar und den Käsemarkt* mit einer geführten Tour
Diese Stadt auf den Titel ‚Die Käsestadt‘ zu reduzieren, wird der Stadt aber bei Weitem nicht gerecht. Ganz im Gegenteil. Das Spektakel ‚Käsemarkt ‚ macht in meinen Augen nur einen kleinen Teil des Charmes dieser Stadt in der Provinz Noord-Holland aus und ist in meinen Augen ein überbewertetes Schauspiel.
Der Käsemarkt findet auf dem zentralen Waagplein statt.
In den Monaten von März bis September findet der Markt jeden Freitag vor der zentralen Stadtwaage (heute ein Käsemuseum) statt. Das Spektakel beginnt um 10.00 Uhr und dauert etwa drei Sunden. In den Monaten Juli und August gibt es das Spektakel zusätzlich an gleicher Stelle in den Abendstunden von 19.00 bis 21.00 Uhr.
Schon früher wurden an diesem Ort Edamer und Gouda-Käse gehandelt und verkauft. Heute ist dieser Käsemarkt aber eher als Show für die Touristen aus alle Herren Länder anzusehen. Wir waren vor Ostern, am Karfreitag hier.
Vom Stellplatz aus sind wir mit unseren Fahrrädern ins Zentrum gefahren um uns das Schauspiel anzusehen. Wir haben recht schnell einen Platz gefunden, um die Räder abzustellen, und sind die letzten Meter zu Fuß gegangen, da bereit um 9.30 Uhr sehr viele Menschen unterwegs waren. Der ‚Waagplein‘ war ebenfalls schon recht voll. Wir mussten uns genau umsehen, um noch eine kleine Fläche zu finden, von der aus wir einigermaßen sehen können. Eine Lücke zum Sehen haben wir gefunden. Doch je weiter sich die Uhrzeiger Richtung 10.00 Uhr bewegten, um so voller und enger wurde es.
Schon um 10.00 Uhr ist der Platz voll für das immer wieder kehrende Spektakel: Käsemarkt in Alkmaar
Um 10.00 Uhr war es außerhalb der Absperrung schließlich so dicht gedrängt , dass wir immer wieder irgendwelche Ellenbogen zu spüren bekamen. Jeder wollte sich irgendwie in die vorderste Reihe schieben, um vermutlich das ‚Foto des Tages‘ zu schießen. Wir haben den Platz lange vorm Ende der „Vorstellung“ verlassen, weil es keinen Spaß gemacht hatte.
Ob es nun am Karfreitag lag, oder ob es immer so voll ist, weiß ich nicht. Aber, so, wie sich bei unserem Besuch die Menschen aus der ganzen Welt gedrängt haben, macht der Käsemarkt von Alkmaar keine Freude. Zu dem machte es auf uns auch den Eindruck, dass es sich um eine rein touristisches Spaktakel handelt.
Zum Glück hat Alkmaar viel mehr zu bieten als nur den Käsemarkt
Eine Grachtenfahrt im Anschluss an den Käsemarkt in Alkmaar
Um sich einen Überblick über die Stadt machen zu können, ist eine etwa 40 minütige Rundfahrt durch die Grachten eine gemütliche und informative Alternative zu einem Spaziergang. Auf diese Art haben wir auch sehr moderne Wohnhäuser gesehen, die wir als Fußgänger sicherlich nicht zu sehen bekommen hätten. Schön, so direkt an einer Gracht zu wohnen!
Die deutsch sprechende Begleitung im Boot erklärt Einiges. Das Besondere an einer Grachtenfahrt in Alkmaar ist aber, dass alle Boote ohne Dach unterwegs sind. Warum? Es liegt an den sehr niedrigen Brücken, unter denen kein Boot mit Dach Platz hätte. Ganz im Gegenteil: man wird an jeder Brücke sogar aufgefordert, den Oberkörper zu senken, damit das Boot überhaupt hindurch fahren kann und man unverletzt bleiben. Die Fahrt über die Grachten hat dennoch, oder vielleicht genau deshalb, Spaß gemacht und wir haben einen guten Überblick über die Stadt Alkmaar erhalten. Wer Probleme mit dem Rücken hat, sollte wohl eher verzichten.
Die Boote fahren von einem Anleger in der Nähe vom Käsemarkt ab, in der Strasse ‚Mient‘. Abfahrt ist in den Monaten Mai -September täglich zu jeder vollen Stunde. Die letzte Fahrt ist abhängig vom Wetter.
Der Spaß kosten für Erwachsene 7,00 € und für Kinder bis 10 Jahren 5,00 €.
Als Fußgänger können wir noch mehr entdecken
Einiges von dem, was vom Wasser aus
zu sehen war, haben wir uns anschließend bei einem Bummel durch die Altstadt nochmals aus der Perspektive eines Fußgänger angesehen. Alkmaar hat ein schönes, historisches Zentrum mit vielen Baudenkmälern, schmale Gassen mit sehr alten Gebäuden und reichlich gemütliche Cafés und Kneipen, die zum Verweilen einladen. Man kann sich fast bei jedem Café auch draußen hinsetzen, wie es in den Niederlande üblich ist.
Wir gehören zu denen, die sich bei gutem Wetter nicht unbedingt in die Museem locken lassen. Wenn die Sonne scheint und man sich gut im Freien aufhalten kann, kann es sein, dass wir einfach nur durch die Gassen und Strassen schlendern. So war es auch, als wir in Alkmaar waren.
Es gibt in Alkmaar interessante Museen
Da wäre als erstes das Holländische Käsemuseum (Waagplein1) zu nennen, das sich direkt am Waagplein befindet, wo auch der Käsemarkt stattfindet. In den oberen Etagen der denkmalgeschützten ehemaligen Stadtwaage (Waaggebouw) von Alkmaar befindet sich das Holländische Käsemuseum. Hier kann man alles über die Geschichte der Käseherstellung erfahren und welche Bedeutung der Käse in der niederländischen Kultur hat. Die Ausstellung zeigt den Unterschied der traditionellen Käse-Herstellung auf dem Bauernhof oder einer kleinen Käsereien zur industriellen Produktion auf. Das Kaasmuseum kostet 3,00 € Eintritt.
Dann gibt es noch das Nationale Biermuseum ‚De Boom‘ in Alkmaar. Es ist nur wenige Schritte von der Stadtwaage entfernt, in einem alten Brauereigebäude aus dem 17. Jahrhundert (Houttil 1). Das Museum widmet sich dem niederländischen Brauwesen. Es werden Werkzeugen, Geräten und Maschinen ausgestellt, die in früher nötig waren um Bier zu brauen. Das Museum ist recht klein. Um mehr Zeit hier zu verbringen, gibt es eine Schenke aus dem 19 Jahrhundert mit vielen Biersorten, wie auch einen Raum zum Verkosten vieler niederländischer Biersorten im Keller.
Des Weiteren hat Alkmaar ein Beatles-Museum, das aus einer Privatsammlung heraus entstanden ist, zu bieten. und wie in fast jeder Stadt gibt es auch ein Stedelijk Museum, wo sich vieles über die Geschichte Alkmaars erfahren lässt.
Wie gesagt, die Museen sind sicherlich eine schöne Alternative, wenn es regnet. Es macht aber ebenso viel Spaß bei Sonnenschein einfach so durch die Straßen zu schlendern.
Beim Schlendern nach dem Käsemarkt in Alkmaar entdeckt
Wenn man die Altstadt mit den kleinen Gassen und den zahlreichen inhaber-geführten, kleinen Läden verlässt und auf den großen Einkaufsstrassen unterwegs ist, kommt man trifft man unweigerlich auf die Grote Sint Laurenskerk (Brabanter Gotik) mit eine berühmten Orgel von Jacob van Campen aus dem Jahr 1645.
Eine Windmühle, die wir bereits bei der Grachtenfahrt sehen konnten, haben wir südlich der Grote Kerk wieder gefunden. Die ‚Molen van Piet‘ war aber leider nur von außen zu sehen. Da wir aber vor längerer Zeit in Kinderdijk waren, hat uns das nicht gestört.
Auf dem Weg dorthin haben wir an einer Hauswand zufällig eine Plastikentdeckt, auf der Rudi Carrell zu erkennen war. Rudi Carrell, bürgerlich Rudolf Wijbrand Kesselaar ist ein Kind dieser Stadt.
Die Plastik war an einem Haus angebracht, in dem sich ein gastronomischer Betrieb befindet. Da es an einer der vielen Brücken ist, haben wir uns hier einen Kaffee gegönnt und einfach nur die Atmosphäre genossen.
Gute Pommes Frites
Einen kleinen Snack haben wir später noch zu uns genommen. Es ist für uns ein Muss, eine guter Portion Pommes Frites in den Niederlanden zu essen. Fündig geworden sind wir beim ‚t Friethuys Groeneveld in der Magdalenenstraat 4. Wer gute Pommes essen möchte, sollte hier vorbei schauen und eine der vielen Saucen testen.
Fazit
Einen Blick auf das farbenfrohe Treiben beim Käsemarkt in Alkmaar macht schon was her. Eine Reise nach Alkmaar lohnt sich aber nicht nur deshalb. Man sollte sich ein wenig Zeit nehmen und den Besuch der Stadt keinesfalls nur auf das touristische Spektakel des Käsemarktes reduzieren. Ganz im Gegenteil. Die gesamte Altstadt bietet viel Abwechslung.
Strassenkarte Niederlande* RadfahrerKarte Niederlande*
Über den Wohnmobil-Stellplatz werde ich an anderer Stelle noch etwas schreiben
Schlusswort
Die Beschreibungen der Ausstattungen und Preise basieren in dem Artikel selbstverständlich auf Momentaufnahmen unserer Anwesenheit. Es kann sich inzwischen einiges geändert haben, was uns nicht bekannt sein kann. Daher würden wir uns freuen, wenn Korrekturen, Neuerungen über die Kommentarfunktion ergänzt werden würden.
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