Winterquartier fürs Wohnmobil – was ist wichtig

Ein Winterquartier fürs Wohnmobil ist eine Möglichkeit für die kalte Jahreszeit

Das Winterquartier fürs Wohnmobil ist eine Variante um die kalte Jahreszeit bis zum Frühlingserwachen zu überbrücken.

Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten um mit seinem Wohnmobil durch den Winter zu kommen.

Zunächst einmal kann man, wenn die erforderliche freie Zeit vorhanden ist, in den Süden Europas oder noch weiter flüchten. Das setzt heutzutage aber auch eine virusfreies Leben ohne Pandemie voraus. Dann gibt es noch die Variante des Wintercampings, was ja immer beliebter zu werden scheint. Das heißt, dass das Wohnmobil allen wetterbedingten Kapriolen von Herbst und Winter ausgesetzt sein kann. Hagel, viel Regen, Schnee, tiefer Frost oder Stürme können dazu gehören. Das gefällt sicherlich nicht jedem und es verlangt dem Wohnmobil schon deutlich mehr ab, als in der wärmeren Jahreszeit. Zudem hat auch nicht jeder die Möglichkeit, das Wohnmobil ab und an zu nutzen und dann wieder kurzfristig schützend unterzustellen.

Winterquartier fürs Wohnmobil
optimales Winterquartier fürs Wohnmobil


Daher gibt es vermutlich einen wesentlich größeren Teil unter den Wohnmobilbesitzern, die ihr Mobil während der kalten Jahreszeit unterstellen und einmotten, als jene die im Winter zeitweise unterwegs sind. Ist das Wohnmobil ganzjährig angemeldet, darf es auch am Straßenrand stehen. Doch einen Parkplatz in einer Großstadt zum dauerhaften Parken zu finden, ist vielerorts nicht gerade leicht bis unmöglich. Wer sein Wohnmobil mit einem Saisonkennzeichen ausgestattet hat, darf sich mit dem Womo während der Ruhezeit eh nicht auf öffentlichem Grund aufhalten. Eine normale Garage ist zu klein fürs Wohnmobil und eine Fläche am Eigenheim, wo das Wohnmobil den ganzen Winter sicher stehen kann hat auch nicht jeder. Wer da einen Abstellplatz für die Wintermonate sein Eigen nennen kann, darf sich glücklich schätzen.

Winterquartier fürs Wohnmobil: Worauf muss man achten sollte

Zunächst einmal muss ich nochmals betonen dass ein Wohnmobil mit Saisonkennzeichen in den „Ruhemonaten“ faktisch nicht zugelassen ist. Es darf sich also nicht auf öffentlichem Grund befinden. Diese Wohnmobile müssen privat abgestellt werden. Wer sein Mobil ganzjährig angemeldet hat, hat die Wahl zwischen Straßenrand, öffentlichem Parkplatz oder einem privatem Abstellplatz.

Ein privater, geschützter Abstellplatz ist im Winter sicherlich die erste Wahl. idealer Weise sogar auf dem eigenen Grundstück. Hier kann man sein Wohnmobil auch mit einer großen Haube schützen*. Den Meisten ist dies aber nicht vergönnt.

 

Also sollte man einen privaten Platz finden. Es gibt Hallen-, Lager- oder auch Werkstatt-Besitzer, die Flächen vermieten. Ebenso gibt es Landwirte, die Platz in ihrer Scheune gegen Entgelt vermieten. Diese raren Plätze muss man nur finden und bereit sein dafür zu zahlen. Wir hatten unser erstes Winterquartier fürs Wohnmobil über eine Zeitungsanzeige gefunden. Heute , denke ich , klappt es auch ganz gut über Kleinanzeigen, die online gestellt sind. Die weitere Möglichkeit besteht darin, sich überall umzuhören oder auch nachzufragen. Die gute alte Mund-zu-Mund-Propaganda also. Auch wenn es schwierig ist, und solange die Zulassungszahlen leider weiter steigen, wird es auch nicht leichter, hilft ein langer Atem und zielgerichtet Recherche.

Zwei Jahre in einer Scheune

Unser erster Platz war tatsächlich in einer echt alten Scheune bei einem Bauernhof. Der Platz war nicht sonderlich groß und es waren nur vier, manchmal fünf Fahrzeuge in der Scheune. Bei Abstellen für den Winter war jede Menge Rangieren nötig. Der große Vorteil war, dass wir ohne Voranmeldung jederzeit in die Scheune konnten. Sie war nicht verschlossen und frei zugängig. Ideal ist so eine alte Scheune aber nicht. Der Boden bestand aus fester, über die Jahre verdichteter Erde und Sand.

Es war sehr schmutzig, staubig, dunkel und ziemlich feucht. Nach der ersten Hälfte des Winters war der Behälter mit dem Trockensalz immer voll und das Salz musste erneuert werden. Alles war irgendwie klamm. Dieses Quartier war aber immer noch besser als ein Platz an einer öffentlichen Straße oder auf einer eingezäunten Wiese mit weichem, matschigem Untergrund. Und er war komplett umschlossen und mit einem Dach versehen. Er war auch nur 12 Kilometer von der Heimat entfernt.

Mittlerweile haben wir einen Platz in einer Halle

Diese Halle hat einen betonierten Boden, Beleuchtung und bei Bedarf sogar einen Stromanschluss. Sie ist für uns optimaler Weise sogar gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Besser geht es eigentlich nicht mehr. Eine geringe Entfernung von der Heimat sollte ein wichtiger Punkt bei der Wahl des Winterquartiers sein. Zudem erhalten wir auch nur nach telefonischer Anmeldung Zugang.

Neben diesem Aspekt gehört die Halle zu einem Komplex, in dem sich auch ein Hotelbetrieb befindet. Somit ist auch in Punkto Sicherheit ein hohes Niveau vorhanden. womit wir bei einem weiteren wichtigen Punkt sind, den man beim Winterquartier berücksichtigen sollte.

Sicherheit beim Stellplatz

Was die Sicherheit des Winterquartiers betrifft, ist ein geschlossene und abschließbare Halle nicht zu übertreffen. Wenn dann noch eine Videoüberwachung vorhanden ist oder das Gebäude auch noch in irgendeiner Form bewohnt ist, ist es eigentlich optimal. Dass hingegen eine leicht eingezäunte Wiese auf dem platten Land als Winterquartier eher gemieden werde sollte, leuchtet wohl jedem ein. Den Faktor der Sicherheit muss aber jeder für sich selbst abwägen.

Bei unserem momentanen Hallenplatz wird vom Vermieter zudem gefordert, dass keine Gasflaschen im Wohnmobil vorhanden sein dürfen. Das dient definitiv einer zusätzlichen Sicherheit und wird vermutlich auch versicherungstechnische Gründe haben. Womit wir bei einem weiteren wichtigen Punkt wären, der für’s Winterquartier von Interesse ist.

Wie sieht es mit der Versicherung beim Winterquartier fürs Wohnmobil aus?

Ein Fahrzeug, das abgestellt, aber nicht abgemeldet ist, bleibt ganz normal über die Kfz-Versicherung versichert.

Ein Wohnmobil mit Saisonkennzeichen (wie auch jedes andere Fahrzeug ) ist für einen gewählten Zeitraum abgemeldet und darf im Normalfall nicht gefahren werden. Dennoch ist dieses Wohnmobil über eine sogenannte Ruheversicherung  geschützt. Dieser Schutz gilt automatisch bis zu 18 Monaten. Vorausgesetzt wird für eine Ruheversicherung aber, dass sich das Fahrzeug auf einem umfriedeten Gelände befindet. Das bedeutet, dass es ausreicht, wenn das Wohnmobil mindestens hinter einem Zaun oder Ähnlichem steht. Schäden gegen Vandalismus sind in der Ruheversicherung nicht automatisch abgedeckt. Derartige Schäden übernimmt nur die Vollkaskoversicherung. Sie gelten aber nicht immer während der Ruheversicherung. Hierbei hilft ein Blick in die Unterlagen des Versicherers.

Ein letzter, nicht unwichtiger Punkt sind die Kosten des Winterquatiers.

 

Der Platz in der Scheune, den ich oben erwähnt habe war nur ganzjährig zu mieten. Das ist ja eigentlich nicht nötig, aber es war leider so gewünscht. Dieser Platz, der sich eher ländlich befand hat monatlich 28,00 Euro gekostet, was man als recht günstig bezeichnen kann. Aber der Platz hatte ja auch nur Dach zu bieten. Auf’s Jahr kostete dieser Platz also 336,00 €.  Es war alles mit einem Handschlag besiegelt.

Für den Platz in der Halle haben wir mit dem Vermieter einen Nutzungsvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag läuft auch nur über einen Zeitraum von Oktober bis März und wird immer wieder aufs Neue abgeschlossen. Dieser, für uns optimale Platz, kostet monatlich zur Zeit 60,00 €, also 360,00 € im Jahr.

Ich glaube, dass wir in beiden Fällen noch eher im unteren Preisniveau liegen, oder?

Wie auch immer. Uns erscheint es sehr sinnvoll, das Wohnmobil ins Winterquartier zu stellen. Es dient dem Werterhalt und sorgt dafür, dass ich beim TÜV schon hören durfte:“…der sieht ja richtig gut aus für sein Alter…“. Bisher gab es hier noch nie Problems, was vermutlich auch mit daran liegen dürfte, dass unser Wohnmobil bisher eigentlich noch keinen Kontakt mit Streusalz oder ähnlichem hatte.

 Hüllen für’s Wohnmobil*

 

Über die  Vorbereitungen, die man treffen sollte, bevor das Wohnmobil ins Winterquartier kommt, werde ich an anderer Stelle schreiben.

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