Der Bärenwald Müritz ist ein Erlebnis

Der Bärenwald Müritz ist ein Erlebnis und einen Umweg wert

Ein besonderes und höchst erfreuliches Ziel für Urlauber, Reisende und Tagesausflügler ist der Bärenwald Müritz im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Bei diesem schön angelegten Gehege mitten im naturbelassenen Wald handelt es sich um ein Schutzzentrum, allerdings ausschließlich für Braunbären.

Wildlebende Braunbären gibt es in Deutschland nicht mehr. Ein in Ruhpolding 1835 erlegte Braunbär soll der letzte Braunbär Deutschlands gewesen sein.

ein befreiter Bär
ein befreiter Bär

Alle Bären, die hier bis zu ihrem Lebensende in natürlichen Verhältnissen ganz Bär sein dürfen, stammen aus schwierigen Verhältnissen. Jeder Bär hat eine Leidensgeschichte und wird in dieser Anlage wieder an seine natürliche Lebensweise gewöhnt.

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Beim Bärenwald handelt es sich um ein Projekt der internationalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN.

Woher kommen die Bären

Es sind ‚Tanzbären‘ aus Osteuropa, Bären aus privater Haltung, deren Halter kein Interesse mehr am Tier hatten oder Bären aus Vergnügungsparks und Zirkussen. Aber auch Tiere aus Zoos, wo die Bären nicht artgerecht  zum Teil auf Beton lebten und in Käfigen dahinvegetierten haben hier einen neuen Platz bekommen. Es handelt sich also nur um Bären, die noch nie in ihrer natürlichen Umgebung gelebt haben, bevor sie in den Bärenwald Müritz

gekommen sind. All diese Tiere können auch nie ausgewildert werden, weil sie niemals das natürliche Leben eines Bären gelernt haben. Hier in Bärenwald  werden sie weitestgehend zu einem natürlichen Verhalten angeleitet. Sie werden zwar regelmäßig mit Futter versorgt, aber es gibt aber keine festen Plätze zur Fütterung. Das Futter muss im Gehege selbstständig gesucht werden.

Bären, natürlich die absoluten Hauptdarsteller im Bärenwald Müritz

In Gefangenschaft geborene  Bären, wie auch viele andere Tierarten, können niemals ausgewildert werden. Durch die Haltung im Zoo verkümmern die natürlichen Instinkte der Tiere. Überlebenswichtige Verhaltensweisen können sie nicht erlernen.

Gedenksteine für gestorbene Bären
Gedenksteine für gestorbene Bären

Jeder Bär in diesem Wald hat seine eigenes Schicksal, über das auf Informationstafeln hingewiesen wird. Zudem gibt es am Eingang einen kleinen Flyer mit den grundlegenden Eigenschaften eines jeden Tieres. So sind zur Zeit beispielsweise die Bären Balou (geb.2002) und Michal (geb.2003) mit 2,30 cm die größten Kraftprotze.

Bär bei der Futtersuche im Bärenwald Müritz
Bär bei der Futtersuche

Auch was sie gerne verspeisen steht in diesem Flyer. Die Nahrung besteht überwiegend aus Obst, Gemüse und Brot. Die Bären bekommen aber auch Rehwild, Forellen, Wal- und Erdnüsse, Teigwaren, Rosinen, Eier, Milchprodukte und Hundetrockenfutter zu unterschiedlichen Anteilen.  Somit beträgt der Futterbedarf eines Bären etwa 4450€/Jahr. Als wir im Bärenwald Müritz waren, lebten hier 19 Tiere.

Da die Bären in einem bewusst naturbelassenen Wald leben, wird man bei einem Besuch nicht alle Bären zu Gesicht bekommen. Die Tiere haben etwa 5.000 Quadratmeter Platz (zum Vergleich: ein Fussballfeld hat 7140qm) und leben auch mal zu Dritt in einem Gehege. Hier ist das Gehege entsprechend größer. Da bleibt es nicht aus, dass ein schlafender Bär mitten im Gehege im Unterholz nicht zu sehen ist. Je mehr Zeit man aber mitbringt, umso mehr Bären bekommt man auch zu sehen. Wir haben insgesamt wohl zehn oder elf  Petze gesehen. Alle waren überwiegend unbeeindruckt vom Menschen und gingen ihrer Beschäftigung nach.

Hunde sind auch willkommen

Hunde sind im Bärenwald übrigens willkommen. Es wird aber viel Wert darauf gelegt, dass sie an der Leine geführt werden müssen. Über den gesamten Wald sind Trinkstellen für die Hunde vorhanden. Außerhalb des Eingangsgebäudes  gibt es zudem einen Hundespielplatz.

Ein weiterer Bär im Bärenwald Müritz
Ein weiterer Bär im Bärenwald Müritz

Was sollte man sonst noch wissen?

Dieses Tierschutzprojekt wird nur über Spenden und den Erlös aus Eintrittskarten und Shop finanziert. Es gibt keinerlei öffentliche Gelder, die zur Ernährung und dem Unterhalt der Anlage beitragen. Daher ist der Preis vollkommen in Ordnung. Im Winter gibt es einen ermäßigten Eintritt, da Bären Winterruhe halten.

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Öffnungszeiten und Eintrittspreise vom Bärenwald Müritz

15. März bis 31. Oktober:  täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr

01. November bis 14. März: täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr

Der letzte Einlass erfolgt bis eine Stunde vor der Schließung.
Am 24.12. und am 31.12. haben wir nur von 10.00 – 14.00 Uhr geöffnet.

Die Eintrittspreise vom 15. März bis 31. Oktober:

Familienticket (2 Erw. + bis zu 3 Kinder) EUR 26,00
Erwachsene: EUR 11,00
Kinder (von 5 bis 14 Jahren): EUR 5,00
Ermäßigt
(Schüler ab 15 J., Studenten, Schwerbehinderte,
Senioren):
EUR  9,00
Hunde (angeleint) EUR 2,00

Eintrittspreise vom 01. November bis 14. März:

Erwachsene: EUR 6,50
Kinder (von 5 bis 14 Jahren): EUR 3,00
Hunde (angeleint) EUR 2,00

Bärenwald Müritz

Fazit

Man sollte sich diesen Wald nicht entgehen lassen, wenn man in der näheren Umgebung ist. Es war eine beeindruckende Erfahrung, die Bären in halbwegs natürlichen Verhältnissen sehen zu können. Immer unter Berücksichtigung der zum Teil grausamen Schicksale dieser Tiere, war es dennoch ein ausgiebiger und sehr entspannender Besuch, bei dem wir zudem einiges gelernt haben. Der Eintrittspreis ist völlig in Ordnung und dient einer wundervollen Sache. Der Shop und das Informationsgebäude war leider schon geschlossen und Führungen wurden zu Corona-Zeiten  verständlicher Weise auch nicht angeboten.

Wie komme ich hin, zum Bärenwald Müritz?

BÄRENWALD Müritz gGmbH
Am Bärenwald 1
17209 Stuer

Die Nacht zuvor haben wir mit unserem Wohnmobil auf einem einfachen, aber ruhigen Parkplatz direkt am Plauer See verbracht. Er ist nur etwa 10 Kilometer entfernt.

Parkplatz Eichbaumallee  in Plau am See

GPS:

N 53.43067, E 12.27393
N 53°25’50“, E 12°16’26“

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